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StifNu
- Stiftung für Nutztiere
Zuhause:
in unseren Herzen
Stiftung für Nutztiere / 15.11.2022
Bella
haben
wir
am
22.
Juli
2015
aus
demselben
Hof
wie
ein
Monat
zuvor
Aiyana
aus
einer
trostlosen
und
düsteren
Anbindehaltung in Kindlisbach / Kt. Bern herausgekauft (siehe erste drei Bilder in der Dia-Show).
Auch
für
Bella
fanden
wir
zu
dieser
Zeit
glücklicherweise
beim
Verein
Villa-Kuhnterbunt
eine
artgerechte
und
sichere
Unterkunft.
Über
drei
verschiedene
Pensionshöfe
im
Kanton
Baselland
und
einem
weiteren
im
Kanton
St.
Gallen
fand
Bella
endlich
zusammen
mit
17
weiteren
Stiftungstieren
im
März
2021
in
der
neu
umstrukturierten
Pension
Bänziger
in
St.
Gallen
ihr
neues
Zuhause.
Bella
ist
eine
zurückhaltende
und
eher
scheue
Kuh,
die
gerne
ihre
eigenen
Wege
geht
und
auch
oft
abseits
der
Herde
weidet.
Eher
unauffällig
aber
sehr
liebenswert
kommt
sie
schnell
mit
allen
ihren
Artgenossinnen
und
Artgenossen
zurecht
und
macht
uns sehr viel Freude.
Leider
wissen
wir
sehr
wenig
über
ihre
Vergangenheit,
die
aber
mit
Sicherheit
wie
bei
allen
ihren
bedauernswerten
Artgenossinnen in der Nutztierhaltung geprägt war von Ausbeutung und Leid.
Doch jetzt darf sich Bella auf unseren Schutz und unsere Zuwendung verlassen, bis zu ihrem natürlichen Lebensende.
Bella
hat
nach
mehr
als
5
Jahren
nach
Ihrer
Rettung
durch
uns,
liebevolle
und
selbstlose
Menschen
gefunden,
die
sie
auf
Ihrem weiteren Lebensweg begleiten, sie unterstützen und sie in Ihrem Zuhause besuchen.
Verdankung:
Markus & Anita Kappeler - Vollpatenschaft
Die
Stiftung
für
Nutztiere
dankt
folgenden,
tierliebenden
Menschen
auch
im
Namen
von
Bella für ihre grossherzige und liebevolle Unter-stützung.
16
Jahre
nachdem
Bella
als
Kälbchen
in
eine
ausbeuterische
und
voller
Tierleid
geprägten
Welt
hineingeboren
wurde,
mussten wir sie heute am 15. November 2022 für immer gehen lassen.
Die
letzten
sieben
Jahre
ihres
Lebens,
nachdem
wir
sie
aus
ihrem
trostlosen
und
leidvollen
Leben,
welches
sie
mehrheitlich
angebunden
in
einer
Stallecke
verbringen
musste,
befreit
hatten,
konnte
Bella
das
Leben
verbringen,
wie
wir
es
uns
für
alle
Tiere
wünschen
würden.
Artgerecht
und
liebevoll
von
Menschen
behütet,
konnte
sie
sich
frei
und
ungezwungen
bewegen.
Die
meiste
Zeit
im
Jahr
draussen
auf
der
Weide
sein
und
in
Symbiose
mit
der
Natur
und
mit
ihren ebenfalls von uns geretteten Artgenossinnen einfach nur sein.
Wir
kennen
Bellas
Vorgeschichte
nicht,
aber
wir
wissen
ganz
genau,
unter
welch
widrigen
Umständen
sie
ihr
damaliges
Leben
fristen
musste.
Vielleicht
auch
deswegen
war
Bella
so
zurückhaltend.
Sie
war
eine
Einzelgängerin,
mehrheitlich
allein
auf
der
Weide
unterwegs.
Wir
ermöglichen
allen
unseren
Tieren,
sich
möglichst
eigenständig
und
unabhängig
zu
entfalten
und
zu
leben,
wie
es
für
sie
individuell
passt.
Wenn
Bella
aber
Kontakt
zu
anderen
Tieren
pflegte,
war
sie
immer sehr rücksichtsvoll und liebenswert.
Mit
den
Jahren
aber
wurde
ihr
Bewegungsapparat
aufgrund
einer
immer
stärker
werdenden
Arthrose
in
den
Vorderknien bedauerlicherweise immer mehr eingeschränkt.
Diese
leider
nicht
heilbare
Krankheit
kann
verschiedene
Ursachen
haben.
Die
jahrelange
unmenschliche
Anbindehaltung
in
einem
dunklen
und
feuchten
Stall
förderte
die
Krankheit
bei
Bella
aufgrund
der
ungenügenden
Bewegungsfreiheit.
Dies
führte
über
die
Jahre
hinweg
zu
Fehlstellungen
der
Kniegelenke,
sowie
Entzündungen,
aufgrund
bakterieller
Ablagerungen in den Gelenken.
In
Kombination
mit
der
nicht
artgerechten
Fütterung
in
der
leistungsorientierten
Milchwirtschaft,
bei
welcher
Bella
nur
mangelhaft
(wenn
überhaupt)
lebenswichtige
Mineralien
über
das
Futter
zugeführt
wurde,
kann
sich
das
z.
T.
fatal
für
den ganzen Organismus im Körper auswirken.
In
Anbetracht
der
Tatsache,
dass
Bella
während
ihrer
Anbindehaltung
acht
Kälber
gebären
musste,
die
ihr
allesamt
nach
der
Geburt
wieder
entrissen
wurden,
verschlechterte
sich
ihre
körperliche
und
seelische
Gesundheit
nach
jeder
Geburt
mehr und mehr.
Die
Milch,
die
das
Euter
von
Bella
schon
vor
der
Geburt
eines
Kalbes
produziert
und
eigentlich
für
ihr
Kalb
vorgesehen
wäre,
holt
sich
mit
seinen
Milchdrüsen
die
notwendigen
Zutaten
für
die
Milch
aus
dem
Blut.
Diese
Zutaten
beinhalten
neben
anderen
wichtigen
Mineralien
und
Stoffen
auch
Kalzium.
Dieses
wird
während
der
Milchproduktion
im
Euter
vermehrt
via
den
Blutgefässen,
welche
die
Knochen
umgeben,
abgebaut
und
in
den
Blutkreislauf
für
die
Milchdrüsen
gebracht.
Bella
wurde
ohne
Rücksicht
auf
ihre
seelischen
wie
körperlichen
Empfindungen
bis
aufs
Letzte
ausgebeutet
und
krank
gemacht.
Der
sonst
schon
geringe
Kalziumgehalt
in
ihren
Knochen
und
in
ihrem
Blut
wurde
mit
jeder
erzwungenen
Trächtigkeit
weiter
reduziert,
ohne
Rücksicht
auf
ihre
Gesundheit.
So
wie
es
ihr
geschehen
ist,
geschieht
es
tagtäglich
Millionen und Abermillionen von bedauernswerten Milchkühen in ihren Ställen.
Dies
ist
mit
ein
wesentlicher
Grund,
dass
die
Milchkühe
in
einem
Alter
von
5
-7
Jahren
die
von
ihnen
geforderte
Milchleistung
und
Milchqualität
nicht
mehr
erbringen
können
und
daher
für
den
Betrieb
nicht
mehr
wirtschaftlich
sind.
Was
für
das
lebenslang
geschundene
und
wehrlose
Geschöpf
bleibt,
ist
ein
letzter,
barbarischer
und
verwerflicher
Transport,
bei
welchen
die
Tiere
unter
massivem
Stress
und
unter
Todesangst
in
eine
kalte
und
blutgetränkte
Schlachthalle
getrieben
werden,
begleitet
von
den herzzereissenden Todesschreien ihrer Artgenossinnen und Artgenossen!
Nachdem
Bella
aufgrund
ihrer
Kniebeschwerden
vermehrt
Mühe
hatte,
sich
hinzulegen
und
auch
wieder
aufzustehen,
verbrachte sie viel Zeit liegend auf der Weide und im Stall.
Die
schmerzstillenden
Spritzen
und
Behandlungen
erleichterten
ihr
das
Gehen,
doch
war
es
letztlich
doch
nur
ein
Hinauszögern des unvermeidlichen.
Fast
auf
den
Tag
genau
16
Jahre
nach
ihrer
Geburt
in
eine
für
sie
dunkle
und
leidvolle
Welt,
mussten
wir
sie
schweren
Herzens
am
15.
November
2022
gehen
lassen.
Bella
durfte
friedlich
einschlafen,
im
Beisein
von
Aiyana,
einer
ebenfalls
aus dem gleichen Anbindestall gerettete Mutterkuh.
Sieben
Jahre
durften
wir
ihr
ein
artgerechtes
und
viel
besseres
Leben
ermöglichen,
dass
wir
uns
auch
so
sehr
für
alle
Tiere wünschen würden.
Bella
war
nach
9
Jahren
Anbindehaltung
in
einer
lieblosen
und
ausbeuterischen
Welt
traumatisiert
und
körperlich
geschunden.
Es
ist
schwer
nachzuvollziehen,
ob
Bella
die
letzten
Jahre
ihres
Lebens,
frei
von
menschlicher
Willkür
und
Ausbeutung, auch wirklich geniessen konnte.
Unsere
fleisch-
und
milchorientierte
Gesellschaft
hat
ihr
alles
abverlangt
und
auch
ihre
acht
Kinder
jeweils
nach
der
Geburt weggenommen, um die Milch, die eigentlich für ihr Kind gedacht ist, selbst zu konsumieren.
Ihre
männlichen
Kinder
wurden
im
Alter
von
nur
6
Monaten
geschlachtet,
um
ihr
Fleisch
zu
verzehren
und
auf
ihren
Häuten zu sitzen oder sie zu tragen.
Ihre
Mädchen
wurden,
wie
sie
zuvor
auch,
in
der
ausbeuterischen
Milchindustrie
versklavt
und
erleiden
das
gleiche
traurige Schicksal wie ihre Mama!
Wie
würden
wir
Menschen
uns
fühlen,
wenn
uns
ein
solches
Leben
bestimmt
wäre
und
uns
solch
schlimme
Dinge
widerfahren würden?
Kühe
sind
fühlende
und
leidensfähige
Wesen
–
warum
ist
es
für
die
allermeisten
der
Menschen
so
schwer
zu
verstehen,
dass jedes Lebewesen ein Recht auf Würde und Unversehrtheit hat?
Ruhe in Frieden, liebenswerte Bella.
Der Tod ist der ewige Schlaf nach dem Leben
–
jetzt bist Du frei
–
Bella.
Du wirst in unserer Herzen und Erinnerungen bleiben.