Freigekauft:
15.06.2015
Eintritt Tierspital ZH:
Zuhause:
geb. 12.11.2006
Rasse: Jersey
28.12.18 - 01.02.19
Mama von:
Die
Stiftung
für
Nutztiere
dankt
folgen-
den,
tierliebenden
Menschen
auch
im
Namen
von
Aiyana
für
ihre
grossherzige
und wertvolle Unterstützung.
.
Verdankung:
Familie Susi & Thury Hitz
Vollpatenschaft
StifNu
- Stiftung für Nutztiere
Biografie
Aiyana
haben
wir
am
15.
Juni
2015
hochträchtig
in
Kindlisbach
/
Kt.
Bern
aus
einer
Anbindehaltung
herausge-
kauft.
Das
Ziel
des
damaligen
Besitzers
war,
Aiyana
nachdem
sie
ihr
Kälbchen
geboren
hat
zum
Schlachter
zu
bringen
und
das
Kälbchen
selbst
weiterzu-
verkaufen.
Wir
hatten
damals
das
grosse
Glück,
für
Aiyana
beim
Verein
Villa-Kuhnterbunt
in
Basel-Land
ein
sicheres
Zuhause
zu
finden.
Am
23.
Juni
2015,
also
gut
eine
Woche
später,
brachte
Aiyana
ein
Kuhkälbchen
auf
die
Welt,
dem
wir
später
den
Namen
Amali
(Hoffnung)
gaben.
Da
bedauerlicherweise
ausge-
rechnet
bei
der
Geburt
kein
Betreuer
im
Stall
war,
hatte
niemand
diese
bemerkt,
auch
nicht,
dass
Aiyana
noch
zusätzliche eine Totgeburt hatte.
Erst
als
der
Betreuer
wieder
im
Stall
war
und
nach
Aiyana
sah,
bemerkte
er
eine
auffällige
Unruhe
in
ihr
und
dass
sie sich sehr eigenartig verhielt.
Er
entdeckte
ein
völlig
mit
Stroh
zugedecktes
Kälbchen
und
wenig
später
auch
die
Totgeburt.
Der
sofort
aufgebotene
Tierarzt
stellte
bei
dem
toten
Fötus
aufgrund
des
Entwick-
lungsstadiums
fest,
dass
dieser
bereits
zwischen
dem
4.
und
5.
Monat
im
Mutterleib
gestorben
sein
muss.
Dies
bedeutet,
dass
Aiyana
und
der
Zwillingsfötus
während
gut
4–5
Monaten
einer
sich
immer
stärker
ausbreitenden
bakteriellen
Vergiftung
ausgesetzt waren.
Die
Untersuchung
bei
Aiyana
und
Amali
bestätigte
den
Verdacht
einer
bakteriellen
Vergiftung
und
bei
beiden
wurde
umgehen
eine
Infusion
mit
Breitbandantibiotika
und
Entzündungs-
hemmer gelegt.
Die
Blutuntersuchungen
und
Abstriche
ergaben
weitere
Aufschlüsse
über
die
Ernsthaftigkeit
der
Vergiftung
bei
Mutter
und
Kind.
Beide
bekamen
zusätzliche
Elektrolyten
und
Medikamente,
die
den
Kreislauf
wie
auch die Blutwerte stabilisieren sollten.
Zu
diesem
Zeitpunkt
nach
der
Geburt
standen
Aiyana
und
Amali
dem
Tod
näher
als
dem
Leben.
Doch
allmählich
und
ganz
langsam
verbesserte
sich
ihr
Zustand
zusehends.
Nach
Tagen
intensiver
Pflege
und
Behandlung
erholten
sich
Mutter
und
Kind
und
wir
waren
sicher,
jetzt
wird
alles
gut
für
die
beiden.
Während
dieser
schweren
Zeit
musste
Aiyana
regelmässig
von
Hand
gemolken
werden.
Ihr
Euter
war
so
gross
und
prallvoll
mit
Milch,
dass
es
fast
bis
zum
Boden
reichte.
Amali,
geschwächt
von
ihrer
Krankheit,
hatte
keine
Chance,
an
den
tief
liegenden
Euterzitzen
zu
saugen
und
musste
daher
von
Hand
mittels
einem
Nuckelschoppen
gefüttert werden.
Der
Kopf
eines
Kälbchens
muss
beim
Saugen
möglichst
nach
vorn
und
oben
gestreckt
sein,
um
den
angeborenen
Haubenrinnenreflex
auszulösen.
Dieser
bewirkt,
dass
die
aufgenommene
Milch
direkt
von
der
Speiseröhre
in
den
Labmagen
zur
Verdauung
geführt
wird.
Geschieht
dies
nicht,
gelangt
die
Milch
bei
Kälbern
in
diesem
Alter
in
den
noch
nicht
funktionstüchtigen
Pansenmagen,
die dort nicht verdaut werden kann.
Dies
kann
zu
einer
Übersäuerung
und
zu
schwerwiegenden
Stoffwechselstö-
rungen führen.
Nachdem
beide
wieder
genesen
waren,
musste
Amali
daran
gewöhnt
werden,
ihre
Milch
selbstständig
bei
Mama
zu
trinken.
Dies
war
anfangs
ein
schwieriges
Unterfangen.
Mit
viel
Geduld
und
gutem
Zureden
gelang
es
dem
Betreuer
letztlich,
dass
Amali
allmählich
ihre
angeborenen
Trink-
reflexe
an
die
herausfordernden
Gegebenheiten
anwendete,
um
so
an
ihre
Milch
zu
gelangen.
Während
all
dieser
Zeit
war
Aiyana
die
Ruhe
selbst
und
vertraute
darauf,
dass
ihr
Kind
diesen
natürlichen
Weg
zu
ihrer
Milch
finden würde.
Aiyana
kümmerte
sich
sehr
liebevoll
und
überaus
fürsorglich
ihrem
mittlerweile
siebten
Kälbchen.
Die
erste
Zeit,
als
wir
zu
ihr
in
die
Krankenbox
gingen,
war
sie
jeweils
sehr
aufgeregt
und
stellte
sich
immer
schützend
vor
ihr
Kind.
Offenbar
hatte
sie
Angst,
dass
wir
kommen,
um
ihre
Amali
wegzuholen,
wie
sie
das
bereits
bei
ihren
sechs
früheren
Kindern
in
der
Nutztierhaltung
über
sich
ergehen
lassen
musste.
Erst
mit
der
Zeit
gewöhnte
sie
sich
an
die
Menschen,
die
ihr
nur
Gutes
wollen
und
sie
war
viel
entspannter,
wenn
wir
sie
und
Amali
besuchen kamen.
Aiyana
und
ihre
Amali
waren
unzertrennlich.
Es
gab
kaum
einen
Moment,
wo
die
beiden
nicht
zusammen
waren.
Dies
wurde
auch
berücksichtigt,
als
die
ganze
Herde
im
Jahr
2018
zum
neuen
Hof
Wolfsloch
und
später
auch
auf
den
Hof
Farnsburg,
beide
ebenfalls
im
Basel
Land
wechselte.
Aiyana
und
Amali
blieben
auch
beim
Umzug
immer
zusammen.
Als
wir
im
Dezember
2018
Aiyana
und
ihr
Kalb
Amali
von
Basel-Land
auf
unseren
Pensionshof
nach
St.
Gallen
holten,
brachten
wir
sie
zuvor
noch
in
das
Tierspital
Zürich,
da
wir
bei
beiden
Tieren
erneut
gesundheitliche
Probleme festgestellt hatten.
Bei
Aiyana
wurde
ein
fortgeschrittener
Abszess
in
der
Aussenklaue
des
hinteren
linken
Beines
diagnostiziert.
Das
Klauenbein
musste
unter
Lokalanästhesie
ausgefräst
und
der
Defekt
lokal
mit
Antibiotika
und
Verbänden
sowie
einem
Klotz
zur
Stabilisierung
des
Klauenfusses
behandelt werden.
Da
die
Wunde
täglich
gereinigt
und
auch
der
Verband
regelmässig
gewechselt
werden
musste,
liessen
wir
Aiyana
weiterhin
im
Tierspital
bei
ihrer
Amali,
bei
der
bedauerlicherweise
eine
wesentlich
schwerwiegendere
Krank-
heit diagnostiziert wurde.
Fettgewebsnekrose
im
Netzmagen,
in
der
Colonscheibe
und
um
das
Rektum.
Hierfür
gibt
es
laut
Tierspital
keine
spe-
zifischen
Behandlungsmöglichkeiten
und
die
Ärzte
gaben
Amali
aufgrund
ihres
Befundes
keine
Überlebens-
chance.
Amalis
Blutwerte
wurden
mit
entsprechenden
Infusionen
stabilisiert,
doch
die
Nekrose
an
den
lebens-
wichtigen
Organen
konnten
leider
nicht
behandelt werden.
Wir
brachten
Aiyana
und
Amali
am
1.
Februar
2019
in
unseren
Pensionsstall
nach
St.
Gallen,
wo
sie
gemeinsam
die
Zeit,
die
Amali
noch
blieb,
verbringen
konnten.
Am
11.
März
2019
mussten
wir
schweren
Herzens
Amali
nach
langer
Krankheit
gehen
lassen.
Im
Beisein
von
Mama
Aiyana
schlief
Amali
friedlich
ein
und
wir
spürten
und
sahen
auch,
wie
für Aiyana ihre Welt zusammenbrach.
Seit
Amali
im
Leben
von
Aiyana
fehlt,
ist
sie
nicht
mehr
die
Gleiche
wie
zuvor.
Für
aussenstehende
ist
es
nur
schwer
oder
gar
nicht
nachvollziehbar,
wie
sehr
Aiyana
unter
dem
Verlust
ihrer
Amali
leidet.
Meistens
allein
im
Stall
oder
auf
der
Weide
verbringt
sie
ihre
Zeit
und
wir
spüren
oft
die
Teilnahmslosigkeit,
die
sie
umgibt
–
was
mag
wohl
in
ihr
vorgehen.
Sie
ist
die
Erste,
die
wir
besuchen,
wenn
wir
bei
den
Tieren
sind
und
wir
geben
gerne
zu,
dass
Aiyana
von
uns
mehr
Aufmerksamkeit
erhält,
als die anderen Tiere.
Mit
unseren
Versuchen
aber,
Aiyana
wieder
mehr
Lebensfreude
zu
vermitteln,
kommen
wir
nur
zur
Erkenntnis,
dass
nur
wir
uns
dabei
besser
fühlen
und
nur
die
Zeit,
wenn
überhaupt
Aiyana
über
den
traurigen
Verlust ihrer Amali hinweg helfen kann.
Ein
weiterer
und
sehr
trauriger
Moment
im
Leben
von
Aiyana
war
der
Tod
ihrer
Wegbegleiterin
Bella
,
die
wir
damals
aus
dem
gleichen
Anbindestall
retten
konnten.
Bella
litt
an
einer
fortgeschrittenen
Gelenkarthrose
und
wir
mussten
sie
schweren
Herzens
am
15.
November
2022
für
immer
gehen
lassen.
Die
letzten
zwei
Stunden
im
Leben
von
Bella
verbrachte
Aiyana
gemeinsam
mit
ihr
im
Stall.
Nachdem
Bella
für
immer
eingeschlafen
war,
verabschiedete
sich
Aiyana
ein
weiteres
Mal
von
einem
liebenswerten
Geschöpf,
mit
dem
sie
lange
Zeit
die
schrecklichen
Leiden
und
Grausamkeiten
in
der
Nutztierhaltung
geteilt hat.
Viel
Leidvolles
ist
Aiyana
in
ihrem
Leben
widerfahren,
bevor
wir
sie
in
einem
trostlosen
und
kalten
Stall
fanden.
Die
Totgeburt
des
Zwillings
von
Amali
brachte
sie
in
grösste
Lebensgefahr
und
der
tragische
Verlust
ihrer
Amali
und
später
auch
von
Bella
sind
die
schmerzlichen
und
tiefen
Narben,
die
im innersten von Aiyana zurückbleiben.
Doch
ungeachtet
ihrer
zierlichen
Erscheinung
ist
Aiyana
eine
starke
Persönlichkeit
und
wird
ihren
weiteren
Lebensweg
eigenständig
bestimmen.
Wir
werden
sie
dabei
unterstützen
und
begleiten
und
alles
dafür
tun,
dass
sie
ihren
Ruhestand
weiterhin
so
leben
kann,
wie
sie
es
möchte
und
auch
mit
der
Hoffnung,
dass
sie
wieder
vermehrt
Anschluss in der Herde findet.
Wir
danken
der
Patenfamilie
Susi
und
Thury,
die
unsere
liebenswerte
Aiyana
auf
ihrem
Lebensweg
begleiten
und
mit
ihrer
wertvollen
Patenschaft
uns
dabei
unterstützen,
dass
wir
ihr
ein
unbeschwertes
und
behütetes
Leben
ermöglichen können.